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27.04.16 –
Der Bundesverkehrswegeplan liefert Antworten von gestern auf Verkehrsfragen von heute und morgen
Im Referenten-Entwurf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) wird der Ausbau der A 4 von vier auf sechs Fahrspuren von der Anschlussstelle Moitzfeld bis zum Kreuz Köln-Ost als dringlicher Bedarf eingestuft. Dieser Ausbau von 9,1 Autobahnkilometern kostet nach Planungen aus dem Jahr 2014 mindestens 122 Millionen Euro. Die GRÜNEN meinen: Dieser Betrag wird an der falschen Stelle investiert.
Jürgen Langenbucher, Vorstandssprecher des Kreisverbands der GRÜNEN: „Der A 4-Ausbau beseitigt die ursächlichen Engpässe nicht. Anstatt auf zwei Fahrspuren ab Bensberg stehen die Autos dann auf drei Fahrspuren ab Refrath im Stau.“
Der Verkehr der Zukunft ist postfossil und gewährleistet einen intelligenten und gut vernetzten Mix von Fortbewegungsmitteln. Der vorgelegte Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt dies nicht. Die umweltfreundliche Schiene kommt zu kurz – insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Von einer Mobilitäts- und Netzplanung inklusive Angeboten für Alternativen wie dem Fahrrad und einer Vernetzung der Verkehrsträger ist der BVWP-Entwurf meilenweit entfernt.
Der Bundesverkehrswegeplan setzt weiterhin hauptsächlich auf den Straßenbau. Geplant sind Straßenbaumaßnahmen im Umfang von rund 131 Milliarden Euro. Der Erhalt von Straßen steht dabei nicht im Vordergrund. Für den Ausbau des Bahnknotens Köln und schnelle Verbindungen auf der Rheinschiene werden ebenfalls nur Bruchteile der erforderlichen Mittel bereitgestellt. Dies löst die Verkehrsprobleme unserer Region nicht.
Der Ausbau der A4 stellt weder eine kurzfristige noch eine nachhaltig wirksame Lösung der Verkehrsprobleme dar: Mit einer ausgebauten A 4 ist aufgrund langer Planungsverfahren und einer fünfjährigen Bauzeit nicht vor dem Jahr 2030 zu rechnen. Die Nutzungsdauer wird mit 40 Jahren angegeben. Glaubt der Verkehrsminister wirklich, dass der Verkehr im Jahr 2070 noch genauso aussieht wie heute?
Die GRÜNEN glauben das nicht. Deshalb setzen die GRÜNEN auf einen konsequenten Ausbau der Schienenwege von Köln und Leverkusen in den Rheinisch-Bergischen Kreis. Benötigt werden neben dem zweiten S-Bahn-Gleis zwischen Bergisch Gladbach und Dellbrück die Verlängerungen der Straßenbahnlinie 1 nach Moitzfeld bzw. Kürten, der Linien 3 und 18 nach Bergisch Gladbach sowie der Linie 4 nach Schildgen/Odenthal. Ergänzt werden soll dieses System durch ein kreisweites Schnellbusnetz, das Fahrgäste schnell zu zentralen Umsteigepunkten an die Schiene bringt. Entsprechende Vorhaben wurden in die ÖPNV-Bedarfsplanung NRW 2017 eingespeist.
Durch das E-Bike/Pedelec können mittlerweile auch längere Strecken bequem zurückgelegt werden. Flankiert werden sollen die Maßnahmen deshalb durch die Einrichtung von Radschnellwegen – sowohl innerhalb des Rheinisch-Bergischen Kreises als auch in Richtung Köln und Leverkusen. Ein gut ausgebautes System von Park & Ride-Plätzen sowie moderne Abstellanlagen für Fahrräder vereinfachen den Umstieg in Bus und Bahn. Mobilitätsberatung und -management vereinfachen das Umdenken.
So sollte eine intelligente und zukunftsorientierte Verkehrspolitik aussehen, die verantwortungsvoll mit der Umwelt und den zur Verfügung stehenden Ressourcen und Flächen umgeht.
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