Krieg und Umweltzerstörung

6. November, der internationale Gedenktag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten

06.11.22 – von Mai-Brit Schulte –

In Kriegsberichten liegt der Fokus auf zerstörter Infrastruktur, Verwundeten und Todesfällen - wir kennen es gerade allzu gut aus den Nachrichten. Ein oft vergessenes Opfer von Kriegen und bewaffneten Konflikten ist die Umwelt, z.B. in Form von verschmutzten Brunnen, angezündeten Feldern, gefällten Wäldern, vergifteten Böden und getöteten Tieren.[1] Das Militär ist auch ein nicht zu vernachlässigender Emittent von Treibhausgasen und trägt somit zum Klimawandel bei.[2]

Doch dies ist keine einseitige Verbindung: Umweltzerstörung kann sowohl eine Folge als auch eine indirekte Ursache von Konflikten sein. Im Zuge des Klimawandels kann beispielsweise anhaltende Dürre zu Auseinandersetzungen um Wasser führen – hier kommt Klimagerechtigkeit ins Spiel, denn in vom Klimawandel stark betroffenen Regionen herrschen auch oft bewaffnete Konflikte. Laut dem Umweltprogramm der vereinten Nationen (UNEP) können mindestens 40% der nationalen Konflikte der letzten 60 Jahre mit der Ausbeutung von Rohstoffen in Verbindung gebracht werden. Solche Konflikte sind deutlich anfälliger dafür, nach einer Beilegung wieder auszubrechen. Die UN sieht deshalb Umweltschutz als wichtigen Teil von Konfliktvorbeugung, Friedenssicherung und -konsolidierung an.

Am 06.11.2014 rief der UN-Generalsekretär dazu auf, zu verhindern, dass Rohstoffe zur Finanzierung bewaffneter Konflikte ausgebeutet werden.[3]

Lösungen, um diese Ausbeutung zu verhindern, sollten lokale Gemeinschaften einbinden und kollektives Wissen zu nachhaltigem Umgang mit der Umwelt ernst nehmen, denn schon in der Konfliktvorbeugung ist Ressourcenmanagement von entscheidender Bedeutung. In diesem Sinne bestehen mehrere Partnerschaften, z.B. mit der EU, zu konfliktvorbeugendem Ressourcenmanagement.[4]

Wir sollten zwei Dinge nicht vergessen: 

  1. Obwohl der Ukraine-Krieg derzeit so präsent ist, gibt es auf fünf Kontinenten teils seit Jahrzehnten anhaltende bewaffnete Konflikte (Somalischer Bürgerkrieg seit 1988, Jemen-Krise seit Anfang des 21. Jh. u.v.m.).

  2. Egal wo, anhaltender Frieden ist unmöglich, wenn die natürliche Basis von Ökosystemen und menschlichen Lebensgrundlagen zerstört ist.  

Das Einhalten der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und ein friedliches Miteinander gehen also Hand in Hand.[5]

 

Fußnoten

[1]United Nations. (n.d.). International Day for Preventing the Exploitation of the Environment in War and Armed Conflict. Retrieved November 2, 2022, from  https://www.un.org/en/observances/environment-in-war-protection-day 

[2] United Nations. (n.d.). International Day for Preventing the Exploitation of the Environment in War and Armed Conflict. Retrieved November 2, 2022, from  https://www.un.org/en/observances/environment-in-war-protection-day 

[2] ZEITONLINE vom 2.11.2022: Militärische Emissionen: Wie Krieg den Klimawandel anheizt | ZEIT ONLINE

[3]Secretary-General’s message for the International day for Preventing the Exploitation of the Environment in War and Armed Conflict [scroll down for French version] | United Nations Secretary-General. (2014, November 6). United Nations.https://www.un.org/sg/en/content/sg/statement/2014-11-06/secretary-generals-message-international-day-preventing-exploitation

[4] Political and Peacebuilding Affairs 

dppa.un.org

[5] the possible links between climate change and conflict and how the UN is addressing the issue https://youtu.be/Tsz5Jgjd2x8

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