Verkehr in Bergisch Gladbach: Planungen zur Straße auf dem Bahndamm endgültig begraben und sinnvolle Alternativen umsetzen

Gemeinsame Pressemitteilung von VCD und GRÜNEN zum "Runden Tisch" Verkehr in Bergisch Gladbach am 29. August 2016 Der von Bürgermeister Lutz Urbach einberufene „Runde Tisch“ zur Lösung der Verkehrsprobleme im rechtsrheinischen Kölner Raum wird sich am 29. August 2016 wohl erneut mit den Plänen zum Bau eines Autobahnzubringers auf der alten Bahndammtrasse beschäftigen. Von der Stadt Bergisch Gladbach und Politikern in Köln-Mülheim wird dieser Zubringer auch für die Bergisch Gladbacher Straße als die zentrale Lösung für die Verkehrsprobleme gesehen. Neben den gutachterlich festgestellten massiven Umweltbelastungen wird dabei ignoriert, dass es nach Aussagen des Landes wohl keinen weiteren Autobahnanschluss auf der A 4 geben wird. VCD und GRÜNE meinen: Die Lösung liegt vielmehr in einer Verlagerung des Personenverkehrs auf den ÖPNV und den Radverkehr sowie in einer Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.

29.08.16 –

Gemeinsame Pressemitteilung von VCD und GRÜNEN zum "Runden Tisch" Verkehr in Bergisch Gladbach am 29. August 2016 

Der von Bürgermeister Lutz Urbach einberufene „Runde Tisch“ zur Lösung der Verkehrsprobleme im rechtsrheinischen Kölner Raum wird sich am 29. August 2016 wohl erneut mit den Plänen zum Bau eines Autobahnzubringers auf der alten Bahndammtrasse beschäftigen. Von der Stadt Bergisch Gladbach und Politikern in Köln-Mülheim wird dieser Zubringer auch für die Bergisch Gladbacher Straße als die zentrale Lösung für die Verkehrsprobleme gesehen. Neben den gutachterlich festgestellten massiven Umweltbelastungen wird dabei ignoriert, dass es nach Aussagen des Landes wohl keinen weiteren Autobahnanschluss auf der A 4 geben wird.

VCD und GRÜNE meinen: Die Lösung liegt vielmehr in einer Verlagerung des Personenverkehrs auf den ÖPNV und den Radverkehr sowie in einer Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.

Beim ÖPNV muss der schnellstmögliche zweigleisige Ausbau der S-Bahn zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach und der dann mögliche Zehn-Minuten-Takt im Vordergrund stehen. Es kann nicht sein, dass ein DB-Sprecher von der Politik unwidersprochen erklären darf, dass der Ausbau nicht vor 2025 beginnen könne. Außerdem muss die Verlängerung der Stadtbahnverbindungen von Bensberg nach Kürten, von Thielenbruch nach Bergisch Gladbach und von Schlebusch in Richtung Schildgen/Odenthal planerisch weitergeführt werden. Schnellbusverbindungen müssen im Vorlauf zum Stadtbahnausbau, aber auch als Zubringer aus dem Umland eingerichtet werden. Die P+R-Anlage in Duckterath sollte weiter ausgebaut werden, da der kürzlich erfolgte Ausbau den Bedarf nachdrücklich bestätigt hat. An der Peripherie von Bergisch Gladbach müssen weitere P+R-Anlagen entstehen, damit Autofahrten durch Bergisch Gladbach durch schnelle, zuverlässige und gut vernetzte Zubringersysteme verringert werden.

Auch der Radverkehr stellt eine sinnvolle Alternative zum motorisierten Individualverkehr dar. Insbesondere mit E-Bikes/Pedelecs können auch Entfernungen von bis zu 25 Kilometern problemlos und schnell zurückgelegt werden. Es ist vor allem überfällig, endlich mit der Stadt Köln in die konkrete Planung von Radschnellwegen zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Mülheim und z.B. auch zwischen Bensberg und Köln-Kalk sowie Schildgen und Köln-Mülheim einzusteigen.

Völlig unverständlich ist, dass die Stadt im Gewerbegebiet Zinkhütte ein vor Jahren mit Fördergeldern in Millionenhöhe erbautes Containerterminal nicht mehr als Lösungsmöglichkeit sieht, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, weil örtliche Unternehmer beschlossen haben, alle Transporte mit dem Lkw durchzuführen. Anreizmaßnahmen zur Nutzung dieses Terminals – möglicherweise aber auch Straßennutzungsverbote für Schwerlastverkehr – könnten dazu beitragen, die örtlichen Straßen um bis zu 17.000 Lkw massiv zu entlasten.

Pendler benötigen intelligente Lösungen jenseits des eigenen Autos. In Köln ist es bereits heute möglich, ohne Aufwand schnell das Verkehrsmittel zu wechseln. Durch die Verfügbarkeit von Fahrzeugen über Car Sharing und Leih-Fahrrädern kommt man auch ohne eigenes Auto schnell an jeden Ort der Stadt. Untersuchungen zeigen, dass Pendler mit einem lukrativen Angebot zum Umstieg bewegt werden können.

Friedhelm Bihn, Sprecher des VCD Bergisch Gladbach, stellt fest: "Die Stadt Bergisch Gladbach hat in ihrem jüngst beschlossenen ‚Integrierten Mobilitätskonzept zur Schaffung einer multimodalen und nachhaltigen Mobilität‘ selbst erklärt, dass die Straße über die Bahndammtrasse ‚nicht dem Ansatz einer nachhaltigen Mobilitätsförderung‘ entspricht. Dann sollte die Stadt auch konsequent sein und auf diese Planung endlich verzichten."

Doris Rehme, Vorstandssprecherin der GRÜNEN des Kreisverbands Rhein-Berg: „Eine Diskussion über den Neubau von Straßen zeugt von mangelnder Weitsicht. Mobilität wird und muss sich verändern. Auch mit Blick auf den Klima- und Umweltschutz muss das Umdenken heute beginnen.“

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