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22.04.24 –
Am vergangenen Wochenende, am 20.04. (im Amerikanischen "4:20"), war der Cannabis-Tag
in Deutschland ein ganz besonderer: Wir feierten einen wichtigen Meilenstein in der deutschen
Drogenpolitik. Seit dem 1. April 2024 kann Cannabis in Deutschland legal angebaut und
konsumiert werden.
Heute wollen wir die Umsetzung des Cannabisgesetz’ (kurz “CanG”) genauer unter die Lupe
nehmen. Es entkriminalisiert den Konsum von Cannabis und leitet damit einen historischen
Wandel in der deutschen Drogenpolitik ein. Die Teillegalisierung bringt nicht nur Entlastungen
für Polizei und Justiz, sondern ist auch ein wichtiger Schritt hin zur Entstigmatisierung von
Konsument*innen, die nun ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrnehmen können.
Die Entkriminalisierung ist von entscheidender Bedeutung für den Jugendschutz und eine
niederschwellige Prävention. Sie ermöglicht uns junge Menschen angstfrei, umfassend und
wissenschaftlich fundiert aufzuklären.
Die Reform ist außerdem ein wichtiger Schritt hin zu mehr Verbraucherschutz durch die
Möglichkeit der Selbstversorgung. Wenn Kosument*innen Gras nicht mehr beim Dealer kaufen
müssen, entgehen sie auch dem Risiko giftige Streckmittel zu sich zu nehmen. Der
Schwarzmarkt soll in Zukunft zudem durch einen regulierten Verkauf an Erwachsene durch
ausgebildetes Personal in Fachgeschäften weiter zurückgedrängt werden. Insbesondere soll
auch eine niederschwellige Sucht- und Fachberatung ermöglicht werden.
Dennoch bringt das Gesetz auch Herausforderungen mit sich. Vor allem Schulen stehen nun vor
der Aufgabe die Prävention in den Vordergrund zu rücken und durch kreative Aktionen und
Infoveranstaltungen ein Bewusstsein für die Risiken des Konsums zu schaffen. Dies wird Eltern,
Lehrkräften und Schüler*innen Sicherheit geben und eine klare Botschaft gegenüber unseren
Jugendlichen sicherstellen.
Die Prävention darf sich aber nicht nur auf Cannabis beschränken. Sie muss alle psychoaktiven
Substanzen und nicht stofflich gebundenen Süchte einschließen, um die deutsche
Drogenpolitik ganzheitlich aus einer gesundheitspolitischen Perspektive zu denken. Mit der
Einführung von Fachgeschäften kann dem Schwarzmarkt der finale Schlag versetzt werden und
eine niederschwellige Drogenberatung bedarfsgerecht angeboten werden.
Der Weg von einer restriktiven Drogenpolitik, die auf Verbote setzt, hin zu einer präventiven, die
auf Aufklärung und Entstigmatisierung setzt ist essenziell, um den Weg zu einer sicheren,
informierten, gesunden und modernen Gesellschaft zu ebnen, in der individuelle Freiheiten
respektiert und geschützt werden.
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Aktuelles | Gedenktage | Jugend, Bildung & Familie | Rheinisch-Bergischer Kreis
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