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05.12.24 –
Letztes Jahr wiesen wir zum Welttag des Bodens darauf hin, dass Böden – der Dreck, auf dem wir stehen und von wir leben – zu wenig Beachtung geschenkt wird. Dieser Mangel an Beachtung ist vor allem vor dem Hintergrund der sehr langsamen Bodenneubildung heikel: Die in Deutschland und Mitteleuropa vorhandenen Böden sind überwiegend seit der letzten Eiszeit neu gebildet worden. Also über einen Zeitraum von bis zu 10.000 Jahren. Gleichzeitig können durch leichtfertigen Umgang die wichtigen Eigenschaften von Böden innerhalb weniger Jahre zerstört werden. Bodenverluste durch Erosion (Hochwasser), durch Versiegelung (Parkplätze statt Ackerbau oder Wald) oder durch Kontamination mit Schadstoffen sind nur schwer wieder gut zu machen. Wenn wir heute durch unachtsamen Umgang mit ihnen unsere Böden verlieren, braucht es ungemein lang, bis sie auf natürliche Weise neu entstanden sein werden.
Bodenschutz durch weniger Versiegelung und sorgfältige Nutzung ist daher umso wichtiger, je weniger funktionierende Böden wir haben. Und dies gilt nicht nur für Europa, sondern weltweit. Die noch weiterhin ansteigende Weltbevölkerung ist auf ausreichende und gesunde Nahrungsmittel angewiesen. Zwar verspricht die moderne, industrielle Landwirtschaft eine ausreichende Produktion von Nahrungsmitteln, sie ist aber gleichzeitig auch Ursache des Problems: Synthetische Düngemittel erzeugen hohe Erträge, sind im Sinne des Bodenschutzes aber nicht nachhaltig. Dasselbe gilt für chemische Pflanzenschutzmittel. Hier werden ähnlich wie bei Antibiotika in der Humanmedizin Resistenzen geschaffen, zum Beispiel bei Ackerkräutern, die immer neue Pestizide erfordern.
Wir plädieren daher für eine an den ökologischen Grundlagen orientierte, nachhaltige Landwirtschaft, die den Bodenschutz berücksichtigt. Bei einem angepassten Ernährungsverhalten der Menschen kann diese Form der Landwirtschaft ausreichende und qualitativ hochwertige Mengen an Nahrungsmitteln für alle erzeugen.
Die Stadtentwicklung muss beachten, dass stabile Äcker, bunte Wiesen und intakte Wälder für unser Überleben wichtiger sind als noch mehr Raum für Autos, immer mehr Industrieflächen oder noch mehr Häuser im Grünen.
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